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Mike McBike @ Home / Drucker / Walther ST 70-74-7 |
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15.09.2025 {Walther ST 70-74-7} Funkenerosionsdrucker in Überbreite... Ja, die Firma mit dem geschwungenen Logo hat nicht nur Geräte gebaut, mit denen man erhebliche Löcher in den Pelz brennen kann, sondern auch Drucker, die Löcher in eine Alubeschichtung brennen. Das Gehäuse hat den Transport nicht ganz unbeschadet überlebt... Der Blick in den Innenraum lässt erahnen: der Druckkopf hat 7 Nadeln. Die Rückseite ist rustikal. Der Anschluss ist ein ominöser SUB-D-Stecker, der vermutlich keiner gängigen Norm folgt... Was das Typenschild nicht verrät: das Gerät stammt aus dem Jahr 1974. Was hier anliegt, kann man nur herausfinden, wenn man hineinschaut. Eine Doku zu diesem Drucker ist nirgends zu finden! Unter der Fronthaube versteckt sich ansehnliche Druckermechanik. Dieses metallbeschichtete Papier ist in der Breite noch seltener als selten. Leider ist auch hier nicht mehr viel drin... Das Gerät lässt sich leicht demontieren. Da sind auch schon ein paar Laschen intern abgebrochen - meine Klebstofftube wird es freuen. Die Kabelfarben zur Doku: hier sollte man nichts verpolen... An den Seiten finden sich solide Hubmagnete - hier für den Walzenvorschub: Das Netzteil liefert 5V für die Logik und -12V für den Charactergenerator, sowie die Versorgungsspannungen für die Motoren, Magnete und nicht zuletzt für die Drucknadeln. Das Druckerchassis lässt sich komplett separieren: Auf der Platine auf der Unterseite findet sich ein TTL-Grab. Das Walther-Logo kennt man... Darunter im güldenen Gehäuse: das 3257 Character-Generator-ROM. Auf der Rückseite ist noch mal eine TTL-Platine mit Leistungsteilen für Spulen und Schrittmotor. Das hat wohl auf eine Platine nicht gepasst... Die Hubmagnete waren mal gedämpft... vor langer Zeit... Manch andere Dämpfungselemente haben die besten Zeiten schon hinter sich. Der Druckkopf ist simpel. 7 Kontakte brennen die Metallisierung vom Papier. Der Gegenpol liegt auf der Unterseite der Transportwalze. Der Druckkopf wird von einem Skalenseil angetrieben. Simpel und billig. Auf diesem Bild kann man die drei Masserollen für das Metallpapier erahnen. Sie schließen den Stromkreis beim Drucken. Die Endanschläge werden durch Reed-Kontakte ermittelt... Hier sogar zwei Stück: Die Transportwalze sieht frisch geputzt schon besser aus und ist auch wieder richtig griffig: Der 3257 ist cool: er enthält ein Character-ROM mit automatischem Spaltenzähler. Man legt nur die Zeichenadresse an und tackert dann mit dem Taktsignal die einzelnen Spalten durch. Das Ding ist ursprünglich mal für Bildschirmanzeigegeräte gedacht gewesen... Jetzt steht an: Putzen, Kleben und die Funktion heraufinden... So einen Drucker hat man nicht alle Tage. |
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