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29.09.2025 {TI-nspire CAS} zuweilen erreichen mich von freundlichen Spendern Geräte, die so eigentlich nicht zu meinem Beuteschema gehören: Taschenrechner. Dieser TI-nspire CAS liegt schon länger bei mir und ich hatte ganz vergessen, was mit dem los war. Also schnell frische Batterien rein und anschalten... Na super... Schöne neue Welt, wo Taschenrechner ihr Betriebssystem vermissen... aber es gibt auf der TI-Webseite ein Kommunikationstool für diesen Rechner und ein aktuelles Betriebssystem zum Download. Das habe ich genutzt, den Rechner erfolgreich gestartet und eine Stunde lang versucht herauszufinden, wie man mit dem Teil einfache Matheaufgaben löst. Also, ich bin entweder zu alt für so ein Teil oder das Gerät ist einfach benutzerunfreundlich - aber die unübersichtliche Menüführung mit zu vielen Möglichkeiten und schlecht funktionierendem Touchpad haben mich schnell ernüchtert. Während das Teil bootet, hat ein normaler Taschenrechner schon alle Ergebnisse ausgespuckt. Nach dem Laden des internen Akkus habe ich das Gerät wieder in die Schublade verfrachtet, um festzustellen, dass es drei Tage später wieder auf der Suche nach seinem Betriebssystem war. Das hast du nun davon. Das separate Tastaturboard ist wenig spannend. Bis auf eine Platine am Flachbandkabel... Die Tasten sind ganz sauber verarbeitet. Es gibt Gummitaster und Knackfrösche. Und es gibt ein ominöses Touchpad. Große Tasten haben Gummikontakte, die kleinen Buchstabentasten haben gute Knackfrösche spendiert bekommen - da ist das Tastengefühl deutlich besser! Das Touchpad versteckt sich in einem Extragehäuse: Da steckt nicht viel drin. Ein spezieller Touchpadcontroller kümmert sich um das kapazitive Sensorfeld, der Bestätigungstaster wird über das schwimmend gelagerte Gehäuse betätigt.. Das kapazitive Feld verwendet die gleiche Rauten-Struktur wie PCAP-Displaysensoren, nur viel kleiner und nicht durchsichtig. Nach der Tastatur kommt der eigentliche Rechner. Der Akku sieht noch recht neu aus... schade drum. Das Konstrukt besteht aus einem Motherboard und einem Display. Beide Komponenten sind über eine flexible Leiterplatte untrennbar (im Sinne von "nicht zerstörungsfrei") miteinander verbunden. Die Platinenfotos sind hoch auflösend! Auf der Rückseite befinden sich Quarz und Speicher (der Vergessliche...). Auf der Vorderseite befindet sich ein (nach einhelliger Vermutung des Internets) SoC/ASIC mit dem Namen Zevio von LSI Logic, der vermutlich einen ARM9 32-Bit-Prozessor enthält. Die Chips auf dem Display (Spalten- und Zeilentreiber) sieht man nicht sofort. Der Zeilentreiber versteckt sich rechts als auf die Platine gebondeter Chip unter schwarzem Epoxy-Hügel. Die zwei Spaltentreiber sind Chip-on-Glass. Das Display selbst ist auf eine ungewöhnlich massive Aluplatte geklebt, vielleicht soll das die Stabilität erhöhen und Glasbruch verhindern - ist ja immerhin ein Schulrechner gewesen... Wie man nun sehen kann: ich freue mich auch über defekte Exponate - immerhin kann man dann mal einen genaueren Blick auf die Innereien werfen, was man bei funktionstüchtigen Geräten manchmal besser unterlässt. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an den freundlichen Spender! |
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