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{SX-64 Tastaturreparatur} Kostbare Sammlerstücke haben manchmal fiese Defekte. Beim Commodore SX-64 ist es im Allgemeinen eine schlecht funktionierende Tastatur. Da es dazu viele verschiedene Ansichten gibt, möchte ich hier mal meine erfolgreiche und billige Reparatur dokumentieren.

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Das ist das Prachtstück - billige Graphitbahnen bei einem teuren Rechner...

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Gut, wenn man das Original daheim hat, wenn man solche Einzelteile reparieren soll. Auch gut, wenn man eine zusammengebaute Tastatur als Referenz vorliegen hat, das beschleunigt den Zusammenbau!

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Symptome: manche Tasten gehen fast gar nicht, andere erst nach mehrmaligem Draufprügeln - bevor man hier was kaputt macht, hilft eine zielgerichtete Reinigung.

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Das Tastaturgehäuse ist geclipst, die Lage der einzelnen Clipse ist am Rand ersichtlich.

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Wer mit Gefühl arbeitet, verhindert Materialbruch!

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Das Oberteil lässt sich leicht abnehmen, die Tastaturplatine ist mit vier Schrauben in der unteren Wanne befestigt, die fünfte Schraube dient der Kontaktierung der Kontaktmatte und wird erst später gelöst.

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Der Steckverbinder muss separat gelöst werden, zwei Schrauben halten ihn in der unteren Wanne fest. Zum Problem mit diesen Gewinden kommen wir noch später...

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Nun liegt das Prachtstück vor uns:

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Die Tasten selbst bestehen nur aus einem mechanischen Halter mit unverlierbarer Feder, welcher mit zwei Clipsen in der Platine gehalten wird. mit einer Pinzette lassen sich die Clipse leicht zusammendrücken und die Taste fällt raus. Die Space-Taste hat noch zwei zusätzliche Halteblöcke...

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Nach mühsamer Arbeit ist alles für die Reinigung vorbereitet:

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Jetzt muss die flexible Folie vorsichtig abgehoben werden. Achtung! auf der Unterseite ist eine Gummischicht, die sich gerne ablöst, weil sie auf der Platine kleben bleibt. Geduld und Gefühl ersetzen teure Neuanschaffungen. Der festgeschraubte Metallriegel zwischen den Funktions- und den übrigen Tasten sollte man unbedingt unangetastet lassen! hier findet die Kontaktierung zwischen Folie und Platine statt. und die wird beim Demontieren gerne mal irreparabel zerstört! Also darauf achten, dass die Folie vorsichtig nur bis zur Leiste hochgeklappt wird!

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Hier sieht man mal, wie das Gummizeugs hängen bleibt. Einfach mit dem Finger oder einer Pinzette nachhelfen!

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Nun kann man sich der gründlichen Reinigung der Kontakte widmen...

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Erst mal die vergoldeten Platinenkontakte - ein mit Brennspiritus befeuchteter fusselfreier Lappen macht's. Aber an diesen Kontakten liegt nicht das Problem...

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Wenn man zwischenzeitlich mal den Erfolg testen will - es können einzelne Tasten gesteckt werden!

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Da fällt mir ein - wir hatten noch ein Gewindeproblem... Die Aufnahme der Steckerverschraubung ist bei allen Tastaturen mittlerweile porös und brüchig, ein Zerkrümeln lässt sich nicht verhindern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Sekundenkleber und Heißklebepistole bereit zu legen...

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Vorher aber lösen wir das Tastaturproblem. Die Goldkontakte machen keine Probleme, wohl aber die graphitbeschichteten Kontaktpads. Ich habe festgestellt, dass Wattestäbchen mit Spiritus das Problem prima lösen. Vorsichtig mit den feuchten Wattestäbchen über jedes einzelne Kontaktfeld wischen, das Stäbchen darf nachher schon etwas schwarz aussehen. Dann mit einem trockenen Stäbchenende nachpolieren. Man sieht, wie die Kontakte leicht glänzend werden! Jetzt ist die Kontaktfähigkeit wieder wie am ersten Tag!

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Nachdem man die Tastatur wieder (richtig) bepflanzt hat, kann man wieder lustig losprogrammieren - und musste nicht mal eine teure neue Kontaktmatte kaufen... ;-)

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Der Sekundenkleber fixiert die Krümel - der Heißkleber hält alles elastisch zusammen - auch dieses Problem ist - von Außen unsichtbar - nachhaltig gelöst!

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Dann mal gutes Gelingen bei den Programmierversuchen!

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