Mike McBike @ Home

{Intel MCS-85} 1974 erscheint der 8080, Intels vierte CPU auf dem Markt. Drei Versorgungsspannungen, fiese Taktpegel und spezielle Bausteine für die Taktgenerierung machen das Design etwas unlustig.

1976 erscheint der 8085, hier sind alle fiesen Komponenten mit auf dem Chip und der Prozessor läuft mit 5V. Alles wird gut.

1976 erscheint ein 8085 Development Kit vom Intel. Es beinhaltet die CPU, eine Tastatur, eine Sieben-Segmentanzeige, serielle Schnittstelle für ein Terminal und viel Platz für Testaufbauten. Außerdem macht sich Intel viel Mühe mit einer umfangreichen Dokumentation zu diesem Board.

1978 schafft es Midway, das erste Computerspiel mit 8080 Prozessor auf den Markt zu bringen: Space Invaders.

2018, 40 Jahre später, legt Mike McBike seine gierigen Krallen auf ein perfekt erhaltenes und funktionstüchtiges Exemplar des 8085 Deveolpment-Kits und lernt endlich mal einen gescheiten Microprozessor zu programmieren...

{Intel MEB-85 Expansion Board} Selten gesehen - eigentlich nicht zu bekommen: das Memory Expansion Board für den MCS-85! Bestückt mit P2142, 1024 Bit x 4, also eigentlich 2114 RAMs... Zwei von den Bausteinen ergeben erstaunliche 1 Kilobyte! Hat jemand eine Dokumentation zu diesem Board?

{Monitor- und Utility-ROM} Ich habe mal die beiden ROMs ausgelesen und als Binärfile gezippt... Vielleicht braucht sie ja mal wer.

	SDK-85 MONITOR ROM Direkt aus dem D8755A ausgelesen...
	SDK-85 UTILITY ROM Direkt aus dem D8755A ausgelesen...

28.11.2025

{MCS-85 im Doppelpack} Leute, wie die Zeit vergeht, kaum 7 Jahre rum und ich habe mich immer noch nicht vollständig mit dem 8085-Board beschäftigt... Dafür ist mir jetzt ein zweites Exemplar zugelaufen.

Der Zustand ist recht bedauernswert. Die 7-Segment-Displays sehen doof aus.

Prozessor, PROM und I/O-Baustein:

Die beiden RAMs sind seltsam, aber dazu später mehr. 8156 ist hier nicht richtig.

Mit etwas Aceton lassen sich die schwarzen Reste gut entfernen, dann eben ganz weiß. Das sieht so deutlich ordentlicher aus.

Etwas Schaumklebeband hält die Filterscheibe am Platz.

Auch wenn da einiges im Argen ist, kann man ja mal die Funktionsfähigkeit testen....

Das war zu erwarten, es tut sich nicht viel.

Die Unterseite verspricht nichts Gutes.

Boah, da ist rumgebraten worden...

Na gut, jetzt hab ich ja zwei Exemplare, da kann man gut vergleichen.

Bei der vollständigen Variante hat schon mal wer die defektanfälligem PROMs 8355 gegen handelsübliche EPROMs 8755A getauscht. Die kann ich sogar selber brennen. 8355/8755A ist eine ganz fiese Mischung aus I/O-Baustein, (E)PROM und integriertem Datenlatch. Da spart man sich einen TTL-Baustein, der die Daten von den Adressen trennt...

Mit Erschrecken stelle ich fest, dass auch die vollständige Platine nichtt immer funktioniert.

Bei normaler Spannung geht gar nichts.

Eine halbwegs stabile Funktion ist erst...

... bei massiver Überspannung gegeben - wobei 0,4V bei den 2,9A schon mal im Kabel auf der Strecke bleiben. Aber irgendwas stimmt hier auch nicht.

Zu den RAMs: die sind als 8155/8156 auch eine üble Mischung aus I/O-Baustein und Mini-RAM. Der gewöhnliche 8155 hat ein low aktives Chip Select, der seltene 8156 hat ein high aktives Chip Select. Auf diesem Board hat jeder Baustein sein eigenes CS# - eine Mischung von 8155 und 8156 macht hier absolut keinen Sinn, ebensowenig, nur 8156 zu verwenden.